Schützen in Blomberg – ein Gang durch die Geschichte
- Die Blomberger Schützen in früheren Jahrhunderten
- Vom städtischen Organ zum Verein – die Blomberger Schützen im 19. Jahrhundert
- Zwischen Republik und Nationalsozialismus – die 1920er und 30er Jahre
- Die Blomberger Schützen in einer sich rasch wandelnden Gesellschaft – vom Zweiten Weltkrieg bis zur Jahrstausendwende
von Dieter Zoremba, erschienen in „425 Jahre Blomberger Schützenbrüder“ (2001)
Das Alte Blomberger Schützenbataillon wurde 1576 gegründet und lebt heute von seiner jahrhundertealten Tradition. Der Verein verknüpft Vergangenheit und Gegenwart miteinander und hat die Zukunft dabei fest im Visier.
Zur Zeit der Gründung ergab sich aus dem Bürgereid eine Pflicht zum Schützendienst. Dabei hatten städtische Autoritäten Weisungsbefugnis gegenüber der Schützenkompanie. Die Offiziere waren häufig selbst Rats- oder Magistratsmitglieder. Gesellschaftlicher Höhepunkt für die Schützen war der jährlich durchgeführte Ausmarsch.
Seit 1886 findet das Blomberger Schützenfest durch eine Entscheidung per Volksabstimmung alle zwei Jahre statt.
Ein Kuriosum in der Historie des Alten Blomberger Schützenbataillons ist aus dem Jahr 1926 überliefert. Durch fehlende Gründungsakten verpasste man das 350. Vereinsjubiläum, holte dies aber mit einer Jubiläumsfeier im Jahr 1927 nach. Im gleichen Jahr wurde auch die neu erbaute Schießhalle nach dreijähriger Bauzeit fertig gestellt.
Nachdem im Jahr 1947 von den alliierten Militärbehörden sämtliche Vereinstätigkeiten verboten und das Vereinsvermögen eingezogen wurde, kam es zwei Jahre später zu einer Vereinsneugründung. So konnte 1951 das erste Schützenfest der Nachkriegszeit gefeiert werden.
In der Folgezeit vergrößerte sich das Alte Blomberger Schützenbataillon durch die Gründung neuer Rötter. Aus dem Ortsteil Istrup stieß 1971 das Rosenrott hinzu, ein Jahr später wurde das Eichenrott gegründet. Das Ankerrott entstand schließlich im Jahr 1980 durch das damalige Neubaugebiet am Hamburger Berg.
Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte stellt das Jahr 1998 dar, in dem gemeinsam mit dem Schützenkreis Lippe der vierte lippische Schützentag mit rund 3.500 teilnehmenden Schützen in Blomberg veranstaltet wurde. Die Teilnahme an der Steuben-Parade in New York vor über einer Million Zuschauern im Jahr 2000 war für die Blomberger Schützen ein weiteres bedeutendes Ereignis. Im Jahr 2010 war das Alte Blomberger Schützenbataillon Gastgeber des 60. Westfälischen Schützentages mit über 4.000 Teilnehmern aus ganz Westfalen.
Seit 2006 nimmt das Alte Blomberger Schützenbataillon alle 2 Jahre mit über 100 Schützen an dem größten Schützenausmarsch der Welt in Hannover vor über 100.000 Zuschauern teil. Insbesondere für das amtierende Königspaar mitsamt dem Hofstaat ist die jubelnde Zuschauermenge an der Marschroute ein Höhepunkt in ihrer zweijährigen Amtszeit. In der Vergangenheit brandete immer wieder spontaner Applaus auf. Ob für die Fernsehübertragung des NDR oder schlicht für ein Foto, unsere Königspaare waren stets ein begehrtes Motiv.
Eine weitere Renovierung der Schießhalle wurde im Jahr 2005 abgeschlossen. Dabei wurden die Schießstände neu aufgebaut, zudem entstanden moderne Versammlungsräume. In einem letzten Bauabschnitt wurde 2007 die Schießhalle durch den Anbau des Kurt-Langemann-Saales mit einer Veranstaltungsfläche von 620 qm endgültig fertig gestellt.